Ist dir schon einmal aufgefallen, dass es schwer sein kann Entscheidungen zu fällen? Und das, obwohl wir täglich unendlich viele Entscheidungen treffen. Die meisten sind uns jedoch nicht bewusst, sondern verlaufen automatisiert. Würdest du dich weiterhin täglich entscheiden aufzustehen und zur Arbeit zu gehen, die Zigarette zu rauchen obwohl du schon lange aufhören wolltest, wenn du dir darüber bewusst wärst? Häufig ist es so, dass nur vermeintlich große und wichtige Entscheidungen uns tatsächlich länger beschäftigen und wir wirklich darüber nachdenken. Wie kann dieser Artikel dir helfen? Nun ja – es geht – wie immer – um das eigene Bewusstsein. Es ist so viel leichter zu wissen, was man wirklich will, wenn man sich über sich selbst bewusst ist. Wenn man sich spürt, seine Gefühle klar empfinden kann und seinen Körper fühlt. Es kann alles leichter sein. Nehmen wir eine Alltagssituation – du gehst in den Supermarkt und kaufst ein, aber was möchtest du nur essen? Wer kennt diese Frage nicht? Ich möchte dir eine kleine Aufgabe stellen: 

Wenn du das nächste Mal Lebensmittel einkaufen gehst, vergiss die Liste! Folge deinem Gefühl. Was sagt dir dein Körper, was du essen solltest? Unser Körper ist faszinierend, er sagt uns, was wir brauchen. Das mag am Anfang etwas dauern denn wir sind auf Automatismen eingestellt und darauf, uns von unseren Gedanken leiten zu lassen. Versuche es dennoch – spüre in deinen Körper hinein, auf was hast du wirklich Lust? Mir geht es oft so, dass ich den Geschmack auf der Zunge habe von dem Lebensmittel das ich gerade möchte – zum Beispiel eine frische Orange. 

Ich weiß, das ist nur ein erster Schritt, vor allem wenn du gerade dabei bist eine Entscheidung zu treffen, die für dich wegweisend erscheint. Ich selbst musste schon oft schwierige Entscheidungen treffen, erst vor Kurzem ging es darum, meine Wohnung aufzugeben und in eine noch viel schönere mit meinem Partner zu ziehen. Obwohl ich diesen Prozess selbst so stark vorangetrieben habe, fühlte ich mich plötzlich überrumpelt als es darum ging den Schritt tatsächlich zu gehen. Und das obwohl ich mich in die neue Wohnung verliebt hatte und ich auch meinen Partner liebe. Es dauerte zwei Tage bis ich verstand an was es wirklich lag – ich hatte Angst. Stinknormale Verlustangst. Ich habe die Angst, meinen Partner zu verlieren so stark gespürt, jetzt wo es darum ging meine vermeintliche Eigenständigkeit aufzugeben, in eine Wohnung zu ziehen, die wir uns nur zu zweit leisten können. Als mir das klar wurde hat es allerdings nicht mehr lange gedauert bis ich mich mit ganzem Herzen dafür entschieden habe. Ich sage nicht, dass die Angst vollkommen weg ist, aber sie steuert mich nicht mehr. Mir ist klar geworden, dass ich keinen Schritt zurückgehen, sondern nach vorn schauen will – etwas aufbauen und ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen. 

Es gibt verschiedene Methoden, die dir helfen können, wenn du jetzt in einer Entscheidungsphase bist. Die meisten basieren auf Rationalität (Pro- und Contraliste, Nutzenanalyse, etc.) – diese Methoden helfen dir wenn es um eine rationale Entscheidung geht, ich möchte mit diesem Artikel jedoch eher dein Gefühl anregen, daher findest du hier etwas andere Methoden. 

Methode 1

Suche dir einen ruhigen Ort an dem du für dich sein kannst und mache es dir bequem. Du solltest dich in diesem Moment vollkommen wohlfühlen. Atme ein und aus, konzentriere dich nur darauf. Lege deine Hand auf deinen Bauch und spüre deinen Atem wie er in dich hineinfließt und ausströmt. Mache das so lange bis du dich wirklich auf dich besinnen kannst. Wenn es nun zwei Wege gibt, die du einschlagen kannst. Fühle dich zuerst in Weg 1 mit allem was dazu gehört. Stelle dir vor, du hast dich dafür entschieden mit allen Konsequenzen. Wo wirst du sein? Wer wirst du sein? Wie fühlst du dich dabei? Was denken deine Familie und Freunde? Dasselbe tust du mit Weg 2 – was siehst du hier? Was fühlst du? 

Auf dieser Grundlage kannst du vielleicht etwas besser eine Entscheidung treffen. 

Methode 2

Diese Methode ist klassisch und vielleicht kennst du sie schon. Entscheide dich auch hier gedanklich für einen Weg. Frage dich wie du dich damit fühlst in 

10 Minuten

10 Wochen

10 Jahren

Und? Wie ist das für dich?

Methode 3

Wirf eine Münze. Ja – richtig gehört. Wie diese Methode eigentlich geht, weiß jeder. Jedoch kommt es nicht auf das Ergebnis der Münze an sondern darauf, was du dir wünschst während die Münze in der Luft ist. Bist du enttäuscht, wenn du Kopf statt Zahl siehst? Dann weißt du, welche Entscheidung du unterbewusst schon getroffen hast. 

Methode 4: 

Diese Methode ist etwas aufwändiger, jedoch sehr tiefgreifend. Sie beschäftigt sich mit Werten. Welche Werte möchtest du in deinem Leben wiederfinden? Welche Werte möchtest du selbst verkörpern? Schreibe dir deine wichtigsten Werte auf. Wenn du das geschafft hast und du dir wirklich sicher bist, dass diese Werte dir entsprechen (sollten), versuche sie noch einmal zu clustern. Welche Werte sind vielleicht in einem Wort ausdrückbar? 

So nun hast du vielleicht eine kleine Liste von 4 bis 5 Werten, vielleicht mehr vielleicht weniger. Nun schreibe dir Entscheidung 1 auf – so genau wie möglich, am besten in einem Satz. Zum Beispiel: 

Entscheidung 1: 

Ich kündige meinen Job. 

Welche Werte werden hier für dich verkörpert? Beispielsweise: 

Durchsetzungsstärke, Selbstliebe, Selbstsicherheit, Unabhängigkeit

Das selbe tust du für Entscheidung 2. Wo werden deine wichtigsten Werte mehr vertreten? Werde der Mensch der du sein willst und vertraue nicht auf einfache und bekannte Strukturen. Dann wirst du über sich selbst hinauswachsen. 

Viel Erfolg bei deiner Entscheidung! 

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